Ausgehend von verschiedenen Orten in Wien und Budapest werden in diesem Projekt gemeinsam mit Wissenschaftler_innen der beiden Städte alltags-, geschlechts- und jugendkulturelle Lebenswelten während und in der ersten Phase nach dem Ersten Weltkrieg (1916 bis 1921) recherchiert und analysiert. Dadurch werden Veränderungen und Kontinuitäten, Austauschbeziehungen und Konflikte in und zwischen den beiden ehemaligen Hauptstädten der Doppelmonarchie untersucht.
Pro Schule und Stadt wurden dafür sechs Orte zur Beforschung ausgewählt: in Wien Schloss Schönbrunn, Naschmarkt, Prater, Arsenal, das Cottageviertel und zentrale Bahnhöfe; in Budapest neben Bahnhöfen die Budaer Burg (Budai Vár), Heldenplatz und Stadtwäldchen (Hősök tere, Városliget), Parlament und Kossuth-Platz (Országház/Köztársaság), die Margaretheninsel (Margit-sziget) und Vérmező (Blutfeld). Themenfelder sind Migrationsbewegungen, Kriminalität, Mangel und Hunger, politische Radikalisierung, die Umfunktionierung von Vergnügungsstätten und der Alltag von Kindern und Jugendlichen im und kurz nach dem Krieg.
Die Erkundung dieser Räume erfolgt mittels Ortsbegehungen und Workshops und verknüpft verschiedene Quellentypen (Fotografien, Stadtpläne, Filme, Zeitungen und literarische Texte) und Methoden (interdisziplinäre Quellenkritik). Die Ergebnisse der Forschungsarbeit werden in Form von Stadtspaziergängen in Wien und Budapest ausgetauscht und in diesem Blog dokumentiert und visualisiert.