Jugend

Mit Fortschreiten des Kriegs und dem daraus resultierenden Niedergang patriarchaler Autorität und der zum Teil radikalen materiellen Verarmung wurden die einschneidenden Folgen für das bis dahin gültige familiäre Gefüge evident.

Jugend

Die zeitgenössische Presse umschrieb den steigenden Kontrollverlust über Kinder und Heranwachsende als „Verrohung der Jugend“. Berichte über umherstreunende Jugendbanden häuften sich, steigende Jugendkriminalität wurde beklagt. 
Gleichzeitig richteten private, staatliche wie auch kommunale Organisationen schon während des Kriegs aber auch in der Frühphase danach  ihre Aufmerksamkeit und Bemühungen gezielt auf Jugendliche: Neben der Inszenierung und Indienstnahme von Kindern und Jugendlichen für Propagandazwecke (Sammlungen für Soldaten, Postkarten usw.) wurde die Militarisierung des Schulwesens intensiviert (und im Roten Wien bekämpft); neue Betreuungsangebote (Horte, Ausspeisungsstellen, Kinderheime) wurden ins Leben gerufen, während gleichzeitig verschiedenste Initiativen die Arbeitskraft von Kindern und Jugendlichen für kriegsrelevante Dienstleistungen heranzogen.