Nach einer schier unendlich scheinenden Busfahrt bei einer gefühlten Temperatur von 40 Grad gelangten wir endlich zur Margareteninsel. Oft wird diese mit der Wiener Donauinsel verglichen. Das Areal um den Wasserturm auf der Insel wird in Sommermonaten häufig als Veranstaltungsort für verschiedenste Konzerte genutzt. Um den Turm befinden sich ein großer Loungebereich und mehrere Bartheken. Eine Festbühne ist ebenfalls Bestandteil des Areals. Als wir den Wasserturm betraten, merkten wir, dass die Temperatur um einiges niedriger ist als außerhalb, da die dicken Mauern relativ unempfindlich gegenüber der Außentemperatur sind. Oben warteten auf uns Schmalz- und Marmeladebrote. Obwohl manchen diese nicht schmecken (mir schon), waren die Brote, als ich mir ein zweites holen wollte, bereits vergriffen. Wenig später wurden wir von den ungarischen Schüler_innen in Gruppen eingeteilt. Ich erhielt eine „Lebensmittelkarte“ und stieg in den zweiten Stock hinab, wo wir einen interessanten Vortrag über verschiedenste Kochrezepte, die während des Ersten Weltkriegs entstanden, hörten. Not macht erfinderisch!
Danach sah ich mich genötigt, eine nahe liegende Toilette aufzusuchen, wurde aber erst außerhalb des Wasserturmareals im Park fündig, da die WCs im inneren Bereich nur während der Sommersaison geöffnet sind. 200 Forint ärmer und fünf Minuten später stand ich erneut vor dem Wasserturm. Jedoch war nun der Eingang versperrt. Vergeblich versuchte ich einem in der Nähe stehenden Parkwächter auf Englisch zu erklären, dass ich zur Gruppe IM Turm dazugehöre. Verzweifelt suchte ich einen Weg, anderweitig in das Areal zu gelangen, jedoch waren alle Eingänge versperrt. Da ich nicht fliegen kann, schaffte ich es auch nicht über den Stacheldrahtzaun zu gelangen. Als letzten Ausweg sah ich, meine Freunde anzurufen. Anscheinend habe ich nicht so viele wie ich dachte, zumindest nicht, wenn ich sie brauche. Erst Marietta ging an ihr Telefon und kontaktierte unsere Lehrerin und Balázs, einen ungarischen Schüler, die glücklicherweise einen Security fanden. Erneut wurde für mich aufgesperrt.
Geschrieben von Steven Klimo, 7B.